Liebe Leserinnen und Leser!
Viele von Ihnen haben im Sommer die Sonne und das Licht genossen.
Könnten Sie sich vorstellen, Weihnachten in einem Land Nordeuropas zu feiern? In diesen Ländern ist es am frühen Nachmittag dunkel und das Licht der Sonne leuchtet erst spät am Morgen. Licht gibt es nur für eine kurze Zeit. Wie würden Sie mit dieser langen Zeit der Dunkelheit umgehen? Vermutlich würde die Sehnsucht nach dem Licht wachsen.
Dunkelheit verbinden wir mit Gefühlen der Unsicherheit, der Orientierungslosigkeit. Von Natur aus suchen wir Menschen Licht. Wir warten jeden Morgen auf den Sonnenaufgang. Der Tag bringt das Licht hervor, die Dunkelheit muss weichen und das Leben beginnt neu.
Auch im Schöpfungsbericht schuf Gott am ersten Tag das Licht. Im Licht wächst und lebt alles. Im Schöpfungsbericht steht, dass vor dem Licht Dunkelheit auf der Erde herrschte. Auf dem Erdball regierte das Chaos. Das Licht kommt und die Erde verändert sich.
An Weihnachten schenkt Gott uns seinen Sohn. Seine Geburt lässt in der Nacht ein Licht erstrahlen. Jesus wird für uns Menschen das ersehnte Licht in der Finsternis, das alles erhellt. Mit ihm bricht der Tag an, und die dunkle Nacht verfliegt. Gott kommt in seinem Sohn in die Welt zu uns Menschen. Seine Gegenwart erhellt die Erde. Mit dieser Nacht beginnt eine neue Zeitrechnung, eine neue Zukunft. In dieser Nacht offenbart uns Gott seine unendliche Liebe zu uns Menschen. Er schenkt sie uns. In dieser Nacht wird deutlich, dass Gott für uns Menschen kein Gott der Ferne ist, sondern ein Gott der Nähe. In dieser Nacht erfüllt sich unsere Hoffnung und unsere Sehnsucht nach dem Messias, dem Retter. Mit ihm nimmt die Liebe Gottes konkrete, menschliche, erfahrbare Gestalt an. Gott ist Mensch geworden. Dieses große Ereignis kam mitten in der Nacht. Die Nacht, in der es dunkel und unheimlich ist, verwandelt sich in eine besondere Nacht: in eine Nacht des Lichts und Heils.
So wünschen ich Ihnen eine gesegnete Zeit des Wartens und das Sie offen werden für den Glanz der Weihnacht. Lassen Sie dieses Licht der Liebe in Ihr Herz, auf dass andere spüren, dass wir von Gott reich beschenkt wurden, dass Gott in unserer Haut steckt und das wird nicht ohne Folgen bleiben.
Im Namen des gesamten Pastoral- und Verwaltungsteam wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben ein gesegnetes, gnadenreiches und friedvolles Weihnachtsfest und Gottes reichen Segen für das Neue Jahr 2023.
Ihr Pfarrer Frank Fieseler