Pfarrei Heilig Kreuz Weilburg erinnert sich
So manches Raunen und "ach, stimmt ja" ging beim Erzählfest durch den Pfarrsaal Weilburg. Der Pfarrgemeinderat hatte eingeladen und viele waren gekommen. Besonders freuten sich die Gemeindemitglieder, dass mit Albert Keller auch der langjährige ehemalige Pfarrer unter den Gästen weilte. Und so war es nicht verwunderlich, dass sich viele Geschichten auch mit ihm beschäftigten.
Eine Erzählerin wusste zum Beispiel zu berichten, dass Pfarrer Keller in der Karwoche immer streng fastete. Dies schlug sich dann auch auf seine Stimmung nieder. Seine Haushälterin Sophie Devers (die leider vor ein paar Jahren verstorben ist), meinte eines Morgens, dass er endlich mal wieder was ... (zensiert, die Redaktion) solle, da seine Laune unerträglich sei.
Apfelkorn statt Messwein
Ein anderer Besucher war vor vielen Jahren Messdiener und erzählte, wie die Ministranten Pfr. Keller einen Streich spielten und statt Messwein Apfelkorn in den Kelch schütteten. Sie freuten sich schon diebisch auf den Moment, wenn er ihn im Gottesdienst trinken würde. Zu ihrer Enttäuschung aber verzog der Pfarrer keine Mimik. Das Schimpfen in der Sakristei war dafür um so lauter.
Und auch die frühere Sekretärin erinnerte in einem längeren Vortrag an die Anfangszeiten im Pfarrbüro, welches seinerzeit noch in dem Raum neben der Sakristei untergebracht war. Dort war der einzige Telefonanschluss im Haus - meinte sie mit einem Grinsen.
Diakon Werner Voss
Die Ehefrau des 2003 verstorbenen Diakons Werner Voss erinnerte an ihren Mann, der Anfang der 1970er Jahre den Pfadfinder-Stamm Rochus Spiecker in Weilburg wieder aufgebaut hatte. Und auch in der Liturgie ist sein Schaffen bis heute zu bewundern. Er hatte das Evangeliar Lesejahr A mit der Hand abgeschrieben und ihm einen wertvollen Einband geschaffen.
Zum Abschuss erwähnte sie noch, dass das ebenfalls von Voss geschaffene Reliquiar, welches bis zur Renovierung vor ein paar Jahren noch in der Kirche gehangen hatte, nun unter ihrem Bett lagere. Pfarrer Mayer versprach, einen schönen Platz in der Kirche zu finden und es dort wieder aufhängen zu lassen.