Pfingsten 1948 - Pfr. Kubek übernimmt Pfarrei Weilmünster
Vor 70 Jahren, am Pfingstsonntag 16. Mai 1948, übernahm Pfarrer Josef Kubek aus der Diözese Königgrätz in Ostböhmen die Seelsorgestelle Weilmünster und feierte mit den Gläubigen in der evangelischen Kirche den Gottesdienst. Am darauf folgenden Pfingstmontag führte er rund 50 Kinder zur ersten heiligen Kommunion. Diese wurden noch von seinem Vorgänger, Vikar Alfons Klambt, vorbereitet.
Die Seelsorgestelle wurde zum 01. Mai 1946 errichtet. Zu ihr zählten neben Weilmünster zehn weitere Ortschaften mit insgesamt 2.200 Gäubigen. Sie musste für die Katholiken errichtet werden, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges aus dem Sudetenland und Schlesien vertrieben wurden.
Pfarrer Kubek wohnte zunächst zur Miete in einem Wohnhaus auf dem Klapperfeld. Da kein Tabernakel vorhanden war, bewahrte er das Allerheiligste in einem Schreibtisch seines Bürozimmers auf, in welchem er werktags die heilige Messe feierte. Im Oktober 1951 konnte er das neue Pfarrhaus in der Bruchwiesenstrasse 1 beziehen. Im Erdgeschoß wurde eine Kapelle eingerichtet.
Mit dem Bau der neuen Kirche mit Unterkirche auf dem Pfaffenberg begann man im März 1953. Am 10. Oktober 1954 wurde das Gotteshaus auf den Namen "Allerheiligste Dreifaltigkeit" durch Generalvikar Berthold Merkel (Limburg) geweiht.
Die Seelsorgestelle Weilmünster wurde eine Pfarrvikarie und später zur Pfarrei erhoben. Pfarrer Josef Kubek wirkte von Mai 1948 bis Mai 1974 als Pfarrer in Weilmünster.
Werdegang Pfarrer Kubek
Pfarrer Josef Kubek wurde 1903 geboren. 1925 wurde er mit 22 Jahren mit päpstlicher Sonderdispenz im Dom zu Königgrätz zum Priester geweiht.
Als Vertriebenenseelsorger im Bistum Limburg wurde er zum Päpstlichen Geheimkämmerer (Monsignore) ernannt.
Pfarrer Josef Kubek verstarb am 18. Dezember 1985 und ist auf dem Friedhof Weilmünster beigesetzt.