Wenn die Kräuterfrau den Würzwisch macht
Was ist ein Würzwisch?
Wenn man in der Umgebung von Mengerskirchen Monika Jäger durch die Natur wandern sieht, ist das Hochfest Maria Himmelfahrt nicht mehr weit.
Mit der Kräuterweihe am 15. August erinnert die katholische Kirche an die legendäre Grabesöffnung Mariens. Statt des Leichnams fanden die Apostel dort Rosen und Lilien. Vor dem Grab wuchsen die Lieblingskräuter der Gottesmutter.
Beim Binden der Kräutersträuße gibt es einiges zu beachten. Die Zahl der Kräuter soll "magisch" sein, mindestens sieben Kräuter müssen enthalten sein.
Aber auch neun (drei mal drei), zwölf (für die Apostel) oder gar 77 sind möglich.
Monika Jäger ist für den Ortsausschuss Mengerskirchen die Kräuterfrau. Pünktlich zum Festtag war alles vorbereitet. Die Tapeziertische waren aufgeklappt, unendlich viele Kräuter lagen bereit, um die Sträuße zu binden. Die fleißigen Helfer wurden zunächst von Monika Jäger eingewiesen, um welche Kräuter es sich im Einzelnen handelt. Dann ging es los und schon bald waren die Körbe mit wunderschönen Kräutersträußen gefüllt.
In der Vorabendmesse zum Hochfest wurden die Sträuße von Pfarrer Henkes gesegnet und an die Gottesdienstbesucher verteilt.
Im Würzwisch in diesem Jahr waren enthalten:
Blutweiderich, Borretsch, Goldgarbe, Goldrute, Großer Wiesenknopf, Johanniskraut, Klee, Königskerze, Lavendel, Liebstöckel, Pfefferminze, Ringelblume, Salbei, Tausendgüldenkraut, Wegwarte, Wilde Möhre, Zitronenmelisse, Gerste, Hafer, Roggen und Weizen (21).