Abschiedsgottesdienst von Gemeindereferent Hilmar Dutine


Mit einem stimmungsvollen Gottesdienst nahmen die Gemeindemitglieder Ende August Abschied von ihrem Gemeindereferenten Hilmar Dutine, der nach 21 Jahren nach Diez wechselt.
Hochgebet in Telugu

Zelebriert wurde der Gottesdienst von Pater Goli. Als besonderes Higlight sang er das Hochgebet in seiner indischen Muttersprache Telugu. Musikalisch umrahmten Alice (Keyboard) und Elisabeth Kuhnigk (Flöte) zusammen mit Uwe Richardt (Orgel) den Gottesdienst.
In ihrer Dialogpredigt gingen Pater Goli und Hilmar Dutine darauf ein, dass jeder Mensch seinen Platz in der Gemeinschaft oder Familie sucht. Trotzphasen gehören mit dazu - sie richten aber keinen Schaden an, wenn sie in Liebe von den Eltern des Kindes getragen und aufgefangen werden. Und auch im Leben weist Gott jedem seinen Platz zu.
Dankworte

Für die evangelischen Gemeinden sprach Pfarrerin Cornelia Stock (Weilburg) ein Grußwort. Sie hob hervor, dass sie es noch nie zuvor erlebt hat, wie sehr sich ein gestandener Mann für St. Martin im Kindergarten begeistern konnte. Er schrieb nicht nur selbst die Martinsspiele, sondern er studierte sie auch in Zusammenarbeit mit den Erzieherinnen zusammen mit den Kindern ein. Dies war lange Zeit ein unverwechselbares Markenzeichen für den Gottesdienst und den Umzug der kath. und evg. Kita in Weilburg.

Die stellvertretende PGR-Vorsitzende Viktoria Leimpek (Gräveneck) zeichnete den Weg nach, den Dutine beruflich genommen hatte. Sie erzählte, dass er in Mainz studiert und seine Assistenzzeit in Marienrachdorf (Westerwald) sowie seine erste Stelle in St. Peter und Paul Kronberg hatte.
Sie erinnerte sich daran, wie vor ein paar Jahren ihr Patenkind, vorbereitet wie viele Kinder in den letzten Jahrzehnten durch Dutine, alleine in ihrer Heimatkirche Christkönig Gräveneck gehen durfte. Weitere Aufgabenfelder waren unter anderem die Krippenspiele, wo Dutine stets ansprechbar war.

Gemeindereferentin Britta Höhler verglich das Wirken ihres Kollegen mit dem Motto seines Liebling-Handballvereins HSG Wetzlar "Weil du das Spiel liebst." Seelsorger und Seelsorgerinnen müssen ihre Arbeit, die Menschen und den Glauben lieben, um segensreich wirken zu können. Dies habe er in vielen Kontexten gezeigt und gelebt. Und so, wie er im Fanclub bei den Spielen als Trommler den Takt vorgibt und dabei in allen Situationen hinter der Mannschaft stehen würde, so stand und steht er auch hinter der Pfarrei.
Kritische Worte zum Abschied

In seinen Abschiedsworten dankte Dutine allen, die er im Laufe der Jahre kennen lernen durfte. Er schaue gerne auf seine Zeit in der Pfarrei zurück. Und auch in seiner eigenen Familienbiografie wird die Kirche Heilig Kreuz Weilburg immer eine wichtige Rolle spielen, da er hier geheiratet habe und sein Sohn getauft wurde, zur Erstkommunion und Firmung gegangen ist.
Allerdings fand er auch kritische Worte. Er bemängelte, dass mit der Pfarreigründung 2019 nicht seitens des Bistums auch das Pastoralteam ausgetauscht wurde. "Man füllt keinen jungen Wein in alte Schläuche. Sonst reißen die Schläuche, der Wein läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar" zitierte er aus der Bibel. Dies sei auch auf die Pfarrei übertragbar. "Man gründet keine neue Pfarrei mit einem alteingesessenen Pastoralteam."
Pfarrer Mayer und er hätten es trotz allen guten Willens nicht geschafft, gut im Mengerskirchener Raum anzukommen. Für viele waren sie die "Weilburger", mit denen man nichts zu tun haben wollte. Umgekehrt ist für viele aus dem ehemaligen Raum Weilburg Pfarrer Henkes nach 12 Jahren immer noch der Pfarrer des Westerwaldes und nicht der gesamten Pfarrei.
"Neue Wege können besser mit neuen Führer:innen und Wegbegleiter:innen bestritten werden als mit den alten, die schon viele Jahre die bisher erprobten Wege gegangen sind. Diese können wunderbar die Geschichten von früher erzählen – stehen aber einem echten Neubeginn im Weg." Und so sei er für den weiteren Weg der Pfarrei voller Hoffnung, dass mit Frank Fieseler und Michael Schönberger nun neue und unverbrauchte Seelsorger zusammen mit Pater Goli und Britta Höhler auf der Kommandobrücke ständen.
Nach dem Gottesdienst fand im Pfarrhof ein Empfang statt, an dem viele Gemeindemitglieder teilnahmen.