Auf den Spuren Jesu - unterwegs in Israel und Palästina


Im Heiligen Land erkundeten 28 Personen unter Leitung von Claudia Streng und Pfarrer Walter Henkes viele Städte und Dörfer. Auf dem Programm standen besonders solche, in denen Jesus lebte und wirkte.
Pfarrer Henkes berichtet
Bei heißen 40 Grad erschlossen wir uns spirituell biblische Stätten in Nazareth, Bethlehem, Jerusalem und am See Genezareth. Wir betrachteten diese Orte aus jüdischer Sicht und in der aktuellen politischen Lage. Das „fünfte Evangelium“ (Land und Leute, wo Jesus lebte) erschloss uns seine Frohe Botschaft etwas tiefer als dies daheim möglich ist.
Als Beispiel möchte ich die Landschaft bei Cäsarea Philippi erwähnen. Die Quelle des Jordan entspringt dort am Fuße der Steilwand. An diesem Ort lokalisierte man in der Antike den Eingang zur Unterwelt. Und dort stellt Jesu die Frage: "Für wen halten die Leute den Menschensohn?" mit der Antwort "du bist Petrus, der Fels" und "die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen."
Wir hatten als Gruppe viele gute und erfüllende Erfahrungen in den neun Tagen. Jedoch überschattete auch ein Unfall die Pilgerreise. Bei einer Wanderung rutschte eine Teilnehmerin so schlimm aus, dass sie mit Beinbruch ins Klinikum eingeliefert werden musste. Den Rest der Reise wirkte sie dann nur noch auf der Terrasse mit.
In der Grabeskirche fühlten wir uns dem Tod und der Auferstehung Jesu verbunden. Durch die vielen kleinen Kapellen spürten wir auch die Verbindung mit Christen aller Kirchen auf dieser Erde.
Die Grenzanlagen auf dem Golan sowie Mauern und Kontrollen, als wir ins Westjordanland fuhren, führten uns vor Augen, wie der Konflikt zwischen Juden und Palästinensern heute in Schach gehalten, aber nicht gelöst wird.
In besonderer Erinnerung blieb uns der Ruf des Muezzin morgens um 4 Uhr im Ramadan. Wir Christen bräuchten diesen Weckruf nicht unbedingt, um den Tag zu beginnen, aber so geht eben Miteinander verschiedener Religionen. Unser gläubiger jüdischer Fremdenführer mit christlichen Wurzeln in Deutschland verstand es gut, auch die jüdische Sicht der Dinge einzubringen.
So war es, wenn man von dem Unfall absieht, eine gelungene Fahrt mit einer guten Gemeinschaft, die den Glauben durchaus vertiefen konnte.






