Sinkende Mitgliederzahlen, demografischer Wandel – Entwicklungen, die auch vor dem Bistum Limburg und unserer Pfarrei Heilig Kreuz Oberlahn nicht Halt machen. Diese Veränderungen stellen uns als Kirche vor große Herausforderungen – vor allem, wenn es um den Unterhalt unserer Gebäude geht.
Mit insgesamt vier Gemeindehäusern bzw. -zentren, neun Kirchen, einer Kapelle, vier Pfarrhäusern und vier Kindertagesstätten wird die Finanzierung unserer Immobilien zunehmend zum Kraftakt. Dabei wird deutlich: Ein Weiter-so ist keine Option. Damit unsere Pfarrei auch künftig finanziell solide dasteht und wir nicht irgendwann noch mehr Gebäude abstoßen müssen, sondern weiterhin eine menschennahe Pastoral möglich bleibt, wurde im Bistum Limburg das Projekt „Kirchliche Immobilien Strategie“ (KIS) ins Leben gerufen. Es unterstützt die Pfarreien bei der Neuausrichtung ihres Gebäudebestandes.
Ein langer, sorgfältiger Prozess
Bereits 2019 beschloss unser Verwaltungsrat, sich an diesem Projekt zu beteiligen. In Phase 1, die von März 2020 bis Dezember 2021 dauerte, wurde der gesamte Immobilienbestand der Pfarrei erfasst, dokumentiert und analysiert. Ziel war eine solide Entscheidungsgrundlage für die kommenden Jahre. Dabei wurde deutlich, dass ein erheblicher Investitionsstau aufgelaufen ist.
Seit November 2023 läuft nun Phase 2: Die Bewertung jedes einzelnen Gebäudes durch den vom Pfarrer berufenen KIS-Ausschuss, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern aller Kirchorte unserer Verwaltungsleiterin sowie einem Mitglied des Pastoralteams zusammensetzt. Hier standen nicht nur bauliche Zustände, sondern vor allem pastorale Erfordernisse und verfügbare Ressourcen im Fokus. Nach einem klar definierten Bewertungsverfahren wurden alle Gebäude in Kategorien eingeteilt. Das daraus entstandene Gebäudekonzept wurde von Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat und abschließend vom Ausschuss für Bau und Liegenschaften beim Bistum Limburg beschlossen.
So geht es weiter an unseren Kirchorten
St. Laurentius Dillhausen: Die Kirche bleibt, das Pfarrhaus soll verkauft werden.
Christkönig Gräveneck: Kirche und Pfarrhaus sollen verkauft werden.
St. Hedwig Löhnberg: Nutzung bis zur Fertigstellung des Pfarrsaals in Weilburg, danach soll der Standort aufgegeben werden.
St. Maria Magdalena Mengerskirchen: Pfarrhaus ist bereits verkauft. Machbarkeitsstudie zum Umbau der Kirche als Kirche und Versammlungsort soll angestoßen werden.
St. Michael Probbach: Die mögliche Aufgabe des Standortes ist vorzubereiten.
St. Katharina Waldernbach: Kirche und Gemeindehaus bleiben erhalten.
Heilig Kreuz Weilburg: Pfarrkirche, Pfarrsaal und zentrales Pfarrbüro bleiben dauerhaft erhalten.
Dreifaltigkeit Weilmünster: Kirche mit Pfarrsaal bleibt vorerst, Neubewertung in 2–4 Jahren. Das Pfarrhaus soll verkauft werden.
Mariä Geburt Winkels: Pfarrhaus ist verkauft, Machbarkeitsstudie zur künftigen Nutzung der Kirche mit Versammlungsfläche soll angestoßen, das Pfarrer-Gießen-Haus soll verkauft werden.
Der KIS-Prozess unterstützt die Pfarreien dabei, den pastoralen Auftrag der Kirche in einem sich wandelnden Umfeld zu erfüllen. Dabei liegt der Fokus auf der Frage, wie kirchliche Angebote zukunftsfähig und orientiert an den Bedürf-nissen vor Ort gestaltet werden können – auch ohne die bisherige Vielzahl an kirchlichen Standorten.
Gemeinsam Verantwortung tragen
Der Gebäudebestand unserer Pfarrei ist über viele Jahrzehnte hinweg gewachsen. Viele dieser Orte sind uns ans Herz gewachsen – sie stehen für Erinnerungen, Gemeinschaft, Glauben. Und doch fordert die Realität uns heraus, neue Wege zu gehen.
Die Entscheidungen, die im Rahmen von KIS getroffen wurden, sind nicht leicht gefallen. Sie sind das Ergebnis eines trans-parenten, beteiligungsorientierten und von Verantwortung geprägten Prozesses. Wir sind überzeugt: Nur wenn wir unsere Mittel sinnvoll einsetzen, können wir als Kirche auch in Zukunft dort präsent und wirksam sein, wo Menschen uns
brauchen.
Wir laden Sie ein, diesen Weg mitzugehen – mit Offenheit, im Gebet und im Vertrauen darauf, dass Gott uns auf diesem Weg begleitet.