Offen und gastfreundlich

„Kamishibai für Alt und Jung sind immer wieder der Renner. Da werden viele ausgeliehen“, sagt Oliver Knauß und zeigt auf drei prall gefüllte Holzkisten mit den ursprünglich aus Japan kommenden Bildkarten. Mit ihnen können Pädagogen altersgerecht Geschichten zu verschiedenen Themen erzählen: Heilige, Biblisches, aber auch ethische Themen sind im Bestand des Amts für katholische Religionspädagogik in Weilburg zu finden. Besonders beliebt seien aber auch die Medienkoffer zu den verschiedenen Weltreligionen. „Wir haben in die Koffer Dinge gepackt, die alle Besonderheiten der Religionen ansprechen und verdeutlichen“, erklärt der Leiter des katholischen Amts für Religionspädagogik.

Fachbibliothek in neuen Räumlichkeiten

Seit Dezember 2022 ist das Amt mit seiner Fachbibliothek für Religionspädagogik, Theologie und Ethik nicht mehr in Limburg, sondern in seinen neuen Räumlichkeiten in Weilburg in der Langgasse 3 zu finden. In den vergangenen Jahren habe das Amt wegen Corona im Dornröschenschlaf gelegen. Weil dann noch der alte Standort im Katharina-Kasper-Haus für die Öffentlichkeit  geschlossen wurde, war die Arbeit des Amts stark eingeschränkt. Lange Zeit sei man auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten in Limburg gewesen. Dank der Hilfe des Schulamts und des Weilburger Bürgermeisters sei man auf die Räumlichkeiten einer früheren Arztpraxis in Weilburg aufmerksam geworden. Vor kurzem wurde es bei einem kleinen Festakt eingeweiht und offiziell eröffnet.

„Wir freuen uns auf viele neue Besucherinnen und Besucher“, sagt Katharina Bill, die Verwaltungsaufgaben übernimmt und zusammen mit Knauß das zweiköpfige Team der Bildungseinrichtung bildet. Die neuen Räumlichkeiten böten deutlich mehr Platz für Besucherinnen und Besucher. In einem neuen Tagungsraum könnten nun auch Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer und andere Veranstaltungen geplant und durchgeführt werden.

Medien für Interessierte aus Schule, Kita und Gemeinde

Über 7.000 Medien warten nun in den Regalen der religionspädagogischen Fachbibliothek darauf, von Lehrerinnen und Lehrern, aber auch Erzieherinnen und Erzieher sowie anderen an Religion und Bibel interessierte Personen ausgeliehen zu werden. Neben Büchern und Zeitschriften, Puppen und Figuren bietet die religionspädagogische Fachbibliothek auch einen Fundus an digitalen Medien wie DVDs, CDs oder Spiel- und Legematerialien wie eine Playmobil-Kirche oder eine hölzerne Arche. Und was noch nicht vorhanden sei, könne das Amt auf Wunsch auch besorgen, etwa wenn Lehrerinnen und Lehrer Medien wegen eines hohen Preises nicht selbst anschaffen möchten. „Wir haben für Medienanschaffungen einen eigenen Topf und nehmen gerne Vorschläge für Anschaffungen entgegen“, sagt Knauß. Vorschläge könnten online über das Online-Buchungssystem eingereicht werden und würden schnell geprüft.

Fachbibliothek und Fortbildungen

Der Aufgabenschwerpunkt des Amts ist der Religionsunterricht an Schulen, betont Amtsleiter Oliver Knauß. Über 600 Lehrkräfte und 147 Schulen gebe es allein im Schulbezirk Limburg- Weilburg. Neben der Fachbibliothek berate das Team die Religionspädagogen etwa zur Gestaltung des Religionsunterrichts für alle Schulstufen. Das Amt wolle außerdem mit Fortbildungen und anderen Veranstaltungen den schulübergreifenden Austausch unter den Kolleginnen und Kollegen fördern oder stehe in Kontakt mit Schulleitungen und Schulbehörden. „Wir sind aber nicht nur ein Haus für die Schule“, macht der Theologe klar. Genauso interessant sei der Bestand der Fachbibliothek auch für Erzieherinnen und Erzieher, Katechetinnen und Katecheten oder andere religionspädagogisch Interessierten etwa aus Pfarrgemeinden.

Amt will neue Wege gehen

In den kommenden Monaten will Knauß an der früheren Arbeit des Amts anknüpfen und auch das Veranstaltungsprogramm neu konzipieren. „Wegen des Umzuges und der lange ungewissen Raumsituation konnten wir vieles nicht anbieten.“ Jetzt aber sprudelt der Theologe vor Ideen und will an neuem Standort bewusst neue Wege gehen. Lesungen, Veranstaltungen für Menschen aus der Pfarrei, ökumenische Angebote sollen das traditionelle schulische Angebot ergänzen. Vieles sei für den Theologen vorstellbar. „Ich möchte ein Haus leiten, das offen und gastfreundschaftlich ist.“