Gemeindereferent Hilmar Dutine ist seit dem 1. September 1994 im Dienst des Bistums Limburg. Laura und Petra Gemeinder stellten ihm anläßlich seines Jubiläums ein paar Fragen:
Wollten Sie schon immer Gemeindereferent werden?
Ich bin in Hofheim am Taunus aufgewachsen und war in meiner Heimatgemeinde St. Bonifatius Messdiener und Sternsinger. Später übernahm ich dann Messdienergruppen oder organisierte die Sternsingeraktion. Und als junger Erwachsener war es für mich eine Selbstverständlichkeit, Lektor und Kommunionhelfer oder auch Mitglied im PGR zu werden.
Als dann die Berufswahl anstand, musste ich nicht lange überlegen, ob ich einen kirchlichen Beruf ergreifen wollte. Die Frage war nur, ob der Weg eher zum Priesteramt oder zum Pastoralen Mitarbeiter gehen würde. Da mir aber neben der Kirche auch eine eigene Familie am Herzen lag, war die Frage schnell entschieden.
Nach meinem Abitur und dem Zivildienst begann ich dann 1991 das Studium der Praktischen Theologie in Mainz.
Wie war Ihr beruflicher Weg?

Nach dem Studium war ich 2 Jahre Gemeindeassistent in Mariä Himmelfahrt Marienrachdorf (Westerwald). Anschließend machte ich meine ersten Schritte als Gemeindereferent in St. Peter und Paul Kronberg.
Nach Weilburg kam ich am 1. Februar 2001. Damals war mein Vorgänger in Ruhestand gegangen und es sollte ein "junger Kollege" in das Team mit Pfarrer Albert Keller, Diakon Werner Voss und Kaplan Gaspar Minja kommen. Christkönig Gräveneck wurde zum damaligen Zeitpunkt auch schon von Weilburg aus mit versorgt, obwohl Pfarrer Klein noch vor Ort wohnte.
Nach dem Weggang der Pastoralreferentin bzw. Ortspfarrer kam 2004 dann die Pfarrei St. Hedwig Löhnberg und 2011 Dreifaltigkeit Weilmünster mit zu meinen Tätigkeitsfeldern. Und seit nun mehr 5 Jahren bin ich auch im Mengerskirchener Raum als Seelsorger aktiv.
Ein besonderes Erlebnis war für mich, als ich Ende Dezember 2018 vom Bistum von der Pfarrei Heilig Kreuz Weilburg in die Pfarrei Heilig Kreuz Oberlahn versetzt wurde und im Gründungsgottesdienst dann als neuer Pastoraler Mitarbeiter der Pfarrei "vorgestellt" wurde. (Dutine grinst)
Was macht für Sie die Arbeit besonders?

Das Besondere an meiner Arbeit ist die Vielfältigkeit. Ich habe mit jungen und alten, gesunden und kranken, kirchennahen und kirchenfernen Menschen zu tun. Viele Begegnungen bereichern mein Leben. Und ich hoffe, dass auch ich Andere im Glauben bereichern kann.
Ist es schwer, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen?
(Dutine lächelt) Nun, meine Frau ist eine der Pfarrsekretärinnen in unserer Pfarrei. Daher sehen wir uns wahrscheinlich öfters, als andere Eheleute dies tun. Aber es birgt auch die Gefahr, dass Arbeit mit nach Hause genommen wird. Wir müssen uns selbst disziplinieren, dass über Arbeitsthemen nicht auch noch am Eßtisch geredet wird.
Ansonsten hat der Beruf den Vorteil, dass ich mir meine Termine oftmals frei vereinbaren kann. Dadurch bin ich dann auch mal zu Zeiten für meine Familie da, an denen andere Väter auf der Arbeit sind.
Was macht die meiste Freude bei der Arbeit?

Puh, dies ist eine schwere Frage. Denn mein Aufgabenspektrum reicht von den Erstkommunionfamilien über die Ministrantenarbeit bis hin zur Sternsingeraktion. Dann bin ich in regelmäßig in den Seniorenheimen zu Wortgottesfeiern und Besuchen, ich bringe die Hauskommunion zu den Kranken und bin im Beerdigungsdienst. Und dann ist da noch der Bereich Öffentlichkeitsarbeit, bei dem ich die Homepage und unseren Facebookauftritt betreue. Zu guter Letzt trifft man mich in diversen Sitzungen oder ich habe representative Aufgaben.
Am meisten Freude macht es mir, wenn ich als Seelsorger angefragt bin und Menschen auf ihrem Glaubensweg begleiten darf. Hier möchte ich zu allererst die Besuche bei den Kranken und in den Seniorenheimen nennen sowie die Trauergespräche. Dort stehen dann weniger Strukturdebatten auf der Agenda als die Frage nach gelingendem Leben in Alter, Krankheit und angesichts des Todes im Mittelpunkt.
Highlights in meinem Berufsleben waren aber auf alle Fälle auch die drei Ministrantenwallfahrten nach Rom, die ich begleiten durfte.
Wie hat sich der Beruf in den letzten 25 Jahren gewandelt?
Als ich anfing, hat der Gemeindereferent noch vieles selbst gemacht. Ich habe Gruppenstunden geleitet oder Kinder für die Sternsingeraktion selbst gesucht. Ehrenamtliche haben die Arbeit unterstützt. Dies war möglich, da die Pfarrei Heilig Kreuz Weilburg aus 11 Ortschaften und das Team aus Pfarrer, Diakon, Kaplan und Gemeindereferent bestand.
Heutzutage ist das Profil eines Pastoralen Mitarbeiters, dass er Menschen finden, motivieren und unterstützen soll, pastorale Aufgaben vor Ort zu übernehmen. Es ist nicht mehr möglich, dass der Gemeindereferent alles selber macht. Unsere Pfarrei besteht seit dem 1. Januar aus 42 Ortschaften. Dafür haben wir ein fünfköpfiges Pastoralteam. Und so bin ich mit meinen Kollegen und meiner Kollegin dafür verantwortich, dass das kirchliche Leben vor Ort ermöglicht werden kann - entweder, in dem Dinge zentralisiert werden oder es genug Ehrenamtliche gibt, die die Aufgaben übernehmen.
Lieber Herr Dutine, wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen für Ihren weiteren Lebens- und Berufsweg Gottes reichen Segen!
Der Gottesdienst zum 25jährigen Jubiläum findet am Sonntag, 27. Oktober um 10.30 Uhr in Heilig Kreuz Weilburg statt. Anschließend sind alle zu einem Empfang in den Pfarrsaal eingeladen.